GinCoe.V.*
GROWTH IN COOPERATION
GEMEINSAM ANEINANDER WACHSEN
Ein Projekt zur Grundbildung von Mädchen in Kenia
Willkommen auf unserer Homepage!
Welcome to our Homepage!
GinCo (Growth in Cooperation) ist ein eingetragener, als gemeinnützig anerkannter Verein.
Er fördert mit dem "Final Run"* die Grundbildung von Mädchen in Kenia.
In Kenia verlassen mehr Mädchen als Jungen die Schule vorzeitig. Der Besuch der Primarschule ist zwar kostenlos, doch müssen viele Schulmaterialien finanziert werden, Prüfungsgebühren fallen an. Bei knappen Geldmitteln werden eher Jungen als Mädchen weiter zur Schule geschickt.
Die Förderung im "Final Run" umfasst die Bereitstellung von Prüfungsgebühren, Schuluniformen, Büchern sowie einer warmen Mahlzeit am Tag. Dazu kommt die Finanzierung der Menstruationshygiene als entscheidende Voraussetzung für einen regelmäßigen Schulbesuch.
Regionale Teams vor Ort wählen die Mädchen in Zusammenarbeit mit Schulen aus, koordinieren die Maßnahmen unter Berücksichtigung der jeweiligen lokalen Bedingungen.
Durch den erfolgreichen Schulabschluss wird ein Einstieg ins Berufsleben ermöglicht. Zwangsverheiratung und Prostitution werden oft verhindert, denn der beste Schutz gegen Ausweglosigkeit sind Selbstbewusstsein und persönliche Stärke.
Es arbeiten also Teams aus Deutschland und Kenia Hand in Hand, um für die Mädchen den Schulabschluss zu ermöglichen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die Stärkung in Mädchengruppen.
Am Äquator geht die Sonne früh unter. Das Lernen zuhause wird mit einer Solarlampe unterstützt. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Mädchen ein Paar Schuhe für den Weg in den neuen Lebensabschnitt.
Die Förderung durch GinCo versteht sich als ein Baustein auf dem Weg zu einem selbst bestimmten Leben.
Die Situation von Frauen und Mädchen in Kenia
Die Gründungsidee entstand auf einer Reise durch Kenia 2012. Bei den Begegnungen mit Frauengruppen an unterschiedlichen Standorten in Kenia wurde immer wieder die schwierige Lebenssituation von Frauen und Mädchen thematisiert.
Obwohl die kenianische Verfassung auf dem Papier allen BürgerInnen soziale, ökonomische und kulturelle Rechte zubilligt, sind Frauen und Mädchen immer noch starker Diskriminierung ausgesetzt.
- Frauen leisten ca 80% der Arbeit auf Farmen. In ihrem eigenen Besitz befinden sich jedoch lediglich 5% der Ländereien.
- Frauen sind in der Kenianischen Tradition nicht erbberechtigt.
- In den informellen Siedlungen von Kisumu zum Beispiel haben 75% der Frauen und Mädchen keine Schulbildung erhalten.
- Die Mehrzahl der Arbeitslosen sind Frauen.
- Viele Frauen müssen um zu überleben, ihr Geld als Elendsprostituierte beschaffen. Die Betroffenen werden von ihrem Umfeld stigmatisiert und sozial isoliert. Mädchen werden von ihren Familien verstoßen. Arbeitet eine Mutter in diesem Milieu, so ist es wahrscheinlich, dass ihre Töchter, aus Mangel an Möglichkeiten, das Gleiche tun werden.
- Für die Töchter ist der Zugang zur Schule oft versperrt, weil die Eltern die Schulgelder (Unterrichtsmaterialien, Schuluniformen etc.) nicht bezahlen können oder weil sie sich dem Haushalt widmen müssen. Hausarbeit beinhaltet Kochen, Wäsche waschen, Wasser und Feuerholz holen, Feuer machen, Versorgung der Geschwister, Versorgung der Tiere.
- Für viele schulpflichtige Mädchen, insbesondere in ländlichen Regionen, gilt darüber hinaus folgendes Problem: Sie haben keine adäquaten Mittel, um in der Zeit ihrer Menstruation am Schulunterricht teilzunehmen, da ihnen der Zugang zu Hygieneartikeln fehlt. Alternativen finden sie in alten Stoffresten oder Blättern, was selbstverständlich keinen zuverlässigen Schutz darstellt. Außerdem verfügen sie meist nicht über ausreichend Unterwäsche zum Wechseln. Unter diesen Bedingungen ist der Schulbesuch für sie mit Scham und Würdeverlust verbunden und daher undenkbar. Im Durchschnitt verpasst jedes Mädchen aus diesem Grund rund 50 Tage Unterricht im Jahr, wenn es in der Zeit der Menstruation nicht zur Schule geht.
- Traditionen wie die Beschneidung von Mädchen sind noch immer gang und gäbe. Nach der Beschneidung werden die Mädchen in arrangierte Ehen gegeben, um ihre eigene Familie zu gründen. Leider bedeutet diese Praxis Zwangsverheiratung gegen den Willen der oft erst 12-jährigen Mädchen.
Trotz dieser hoffnungslos erscheinenden Ausgangssituation beeindruckten uns die Frauen durch ihre Zuversicht, Tatkraft und Wärme. Häufig waren sie in Frauengruppen organisiert, teilweise in Mikro-Finanzgruppen zur gemeinsamen Finanzierung z.B. von Schuluniformen der Kinder, aber auch zum gegenseitigen Schutz vor sexueller Gewalt.
GinCo-Gruppen
Die Kenianischen GinCo Teams bildeten sich im Slum von Kibera/Nairobi, in Meru und Wamba/Samburu sowie Masogo/Kisumu. Eine Besonderheit besteht in der Tatsache, dass verschiedene Volksgruppen in der GinCo Arbeit zusammentreffen.
Es gibt in Kenia 42 offiziell anerkannte Volksgruppen. Gesprochen werden mehr als 50 verschiedene Sprachen und Dialekte. Gebildete Kenianer sprechen mindestens drei Sprachen: die jeweilige Sprache der Volksgruppe, Suahili als gemeinsame Sprache und Englisch als Verwaltungssprache. In unseren Teams arbeiten Kikuyu, Luo und Samburu eng zusammen an dem gemeinsamen Ziel der Verbesserung der Lebenssituation von Mädchen und Frauen.
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* Endspurt
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